Kosmetikprodukte können deine Fruchtbarkeit negativ beeinflussen

von Brigitte Schelle
Expertin für Naturheilkunde

Die Fruchtbarkeit von Frau und Mann wird von einem sehr fein abgestimmtem Zusammenspiel der Hormone, dem Immunsystem, den Schleimhäuten, sowie den Reproduktionsorganen gesteuert. Deshalb ist es so wichtig zu verstehen, wie eine Störung dieses komplexen Systems möglichst vermieden werden kann.

In diesem Artikel:

Seit vielen Jahren wird untersucht, in welchem Umfang Umweltgifte oder chemische Zusatzstoffe aus Nahrungsmitteln, Kleidung und Kosmetikprodukten einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Frau und Mann haben.

Die Wissenschaftler*innen unter Federführung der NYU Grossman School of Medicine in New York City schreiben im Fachmagazin "The Lancet Diabetes and Endocinology", dass weit verbreitete Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Unfruchtbarkeit und beeinträchtigte Gehirnentwicklung mit der wachsende Zahl von Chemikalien in Pestiziden, Flammschutzmitteln und bestimmten Kunststoffen in Verbindung gebracht wurden.

Unser Körper ist einer Vielzahl von chemischen Stoffen ausgesetzt, die in der Industrie Verwendung finden und uns im Alltag begegnen, z. B. in

  • antihaftbeschichteten Pfannen
  • wasserfester bzw. wasserabweisender Kleidung
  • Kassenbons aus Thermopapier
  • Coffee-to-go-Bechern oder der Innenbeschichtung von Konservendosen
  • Weichmacher in Plastik
  • Kosmetikprodukten

Chemische Stoffe in Kosmetikprodukten

Mehr als 5 kg Kosmetik nutzt jeder von uns pro Jahr. Dazu gehören Kosmetikprodukte wie Bodylotion und -peelings, Zahnpasta, Gesichtspflegeprodukte und dekorative Kosmetik wie Wimperntusche und Make-up. Tausende unterschiedliche Substanzen werden hier als Inhaltsstoffe verwendet. Viele davon sind harmlos, doch viele Körperpflegeprodukte enthalten chemische Inhaltsstoffe, die im Verdacht stehen, hormonell wirksam zu sein.

Kosmetik Kinderwunsch

Die Hautoberfläche des Menschen hat eine Größe von ca. 1,8 qm. Sie ist durchzogen von feinsten Blutgefäßen und kann so viele Stoffe aufnehmen, die auf die Haut aufgetragen werden. Auf diesem Weg können Giftstoffe oder hormonell wirksame Bestandteile in unseren Körper gelangen. Das kann zum einen unser Entgiftungssystem sehr belasten und zum anderen können bestimmte Stoffgruppen einen Einfluss auf das Hormonsystem nehmen.

Die Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (Wissenschaft über Hormone) forscht zu den Folgen hormonaktiven Substanzen auf unsere Gesundheit und Fruchtbarkeit und warnt vor den Folgen hormonaktiver Stoffe. Die Wissenschaft beobachtet, dass die Fruchtbarkeit stetig abnimmt und immer mehr Paare ungewollt kinderlos sind.

Zwischen den Hormonchemikalien und dem Einfluss auf unsere Geschlechtshormone sieht auch die WHO einen Zusammenhang. Studien belegen, dass diese Stoffe mit dafür verantwortlich sind, dass die Pubertät bei Kindern früher einsetzt und ebenso für die Zahlen für Brust- und Hodenkrebs ansteigen.

Im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit ist ein interessanter Versuch mit Spermien gemacht worden. Die Eizelle der Frau lockt die Spermien mithilfe von Hormonen zu sich. Bei diesem Versuch wurde festgestellt, dass in Kosmetik (z. B. in Sonnencreme, Zahnpasta, Desinfektionsmittel, Deo und Haarfärbemittel, Seifen oder Make-up) Substanzen sind, die Spermien „verwirren“, sodass sie die Eizellen nicht mehr so leicht und schnell finden konnten. Eine Verstärkung dieses Effektes konnte gezeigt werden, wenn zwei oder mehrere hormonwirksame Stoffe auf die Spermien einwirken.

Forscher beobachteten zudem einen negativen Effekt auf die Beweglichkeit der Spermien und dass das Eindringen in die Eizelle erschwert ist. Das könnte die steigende Zahl von Eltern mit unerfülltem Kinderwunsch erklären.

erfüllter Kinderwunsch

Die Endocrine Society empfiehlt, die Exposition gegenüber endokrinen Disruptoren auf ein Minimum zu beschränken. Denn endokrine Disruptoren können schon in kleinsten Konzentrationen zu erheblichen Veränderungen im Hormonhaushalt führen. Dies zeigt, dass die bisher als unbedenklich geltenden Grenzwerte von der Fachgesellschaft als problematisch gesehen werden.

Bedenklichen Inhaltsstoffen konventioneller Kosmetik

Synthetische Duftstoffe können sich in diesem Zusammenhang negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Zusätzlich können Phtalate verwendet werden, um Düften eine bessere Haftfähigkeit auf der Haut zu verleihen. Phtalate zählen zu den Xenohormonen (chemische Substanzen, die im Verdacht stehen, das Hormonsystem zu beeinflussen), wie auch Triclosan (z. B. in Zahnpasta) und die chemischen Sonnenschutzfilter in Sonnenschutzmitteln.

Xenohormone aus Verpackungen

Hier sind an erster Stelle BisphenolA und Phtalate, besser bekannt als Weichmacher in Plastik zu nennen. Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff oder beschichteten Metallen könnten aber auch eine Reihe an anderen möglichen hormonaktiven Substanzen enthalten, deren Auswirkungen auf unseren Körper noch nicht abschließend erforscht sind. Sichere Materialien sind Glas, Edelstahl oder Polypropylen (PP).

Konservierungsstoffe

Um eine Creme länger haltbar zu machen und sie vor Schimmel, Pilze und Bakterien zu schützen, werden Konservierungsstoffe der Creme hinzugefügt.
Besonders Parabene stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein, welche in vielen Bereichen eingesetzt werden, vor allem aber in Kosmetika. Besonders hoch ist der Anteil dieser möglichen hormonell wirksamen Stoffen in Haarwachs, Sonnenschutzprodukten, Lippenstift und Zahnpasta.

Für Parabene gibt es seit einigen Jahren Grenzwerte und in manchen Ländern z. B. in Dänemark dürfen Parabene seit 2010 in Kleinkindkosmetikprodukten gar nicht mehr enthalten sein. In Deutschland sind sie noch erlaubt.

Die Summe der Toxine, die man im Laufe der Zeit über die Haut, den Magen-Darmtrakt oder die Atemluft aufnimmt, stellen das Problem der Beeinflussung deines hormonellen Systems dar. Wenn du ein parabenhaltiges Duschgel verwendest und danach eine Körpermilch mit einem chemischen Sonnenschutz auf deine Haut aufträgst, kann es schnell zu einer Überschreitung der unbedenklichen Grenzwerte kommen und dein Hormongleichgewicht reagiert.

Wie kannst du hormonaktive Stoffe erkennen?

Vielleicht bist du auch schon mal im Drogeriemarkt ratlos vor der Vielzahl an Kosmetikartikeln gestanden. Laut der BUND 2013 veröffentlichten Studie enthält ein Drittel der Körperpflegeprodukte hormonell wirksame Substanzen.

Besonders in Sonnenschutzmitteln werden Stoffe eingesetzt, die nach Meinung von Hormon-Experte Josef Köhrle verboten werden sollten. Für den Laien ist es extrem schwer, die Bösewichte zu erkennen. Leider müssen die hormonwirksamen Substanzen nicht gekennzeichnet werden.

Die App "ToxFox" oder „CodeCheck“ kann hier weiter helfen, oder du wechselst zu zertifizierter Naturkosmetik. Hier kannst du dir sicher sein, dass keine hormonell wirksamen Stoffe enthalten sind.

Welche Kosmetik enthält hormonaktiven Stoffe?

Bei bio-zertifizierter Naturkosmetik nach dem Cosmos Organic Standard kannst du sicher sein, dass keine Xenohormone enthalten sind. Allerdings sind auch hier Konservierungen mit Benzoaten und Sorbaten erlaubt. Es heißt also trotzdem genau informiert sein und genau hinsehen.



NIRIKI Naturkosmetik ist rundum sicher für Schwangere und die, die es werden wollen, für Stillende und Babys, aber auch für alle, die einen besonders hohen Anspruch an Reinheit, Naturbelassenheit und Pflege haben.

Bei der Produktentwicklung galt unsere ganze Aufmerksamkeit vor allem dem Bedürfnis sensibler Menschen wie Babys, Kindern, Schwangeren und Frauen in der Kinderwunschzeit.

In der NIRIKI Naturkosmetik sind keine hormonwirksamen Stoffe enthalten, auch auf die für Naturkosmetik erlaubten Konservierungsstoffe wie Sorbate und Benzoate verzichten wir völlig. Allein die antioxidativen Pflanzenextrakte und naturreinen ätherischen Bioöle schützen unsere wertvollen Kosmetikprodukte vor Verkeimung. Wir verwenden Airless Spender aus unbedenklichem Polypropylen, die unsere NIRIKI Kosmetik luftdicht bewahrt. So können weder Bakterien oder Pilze an die Creme gelangen.

NIRIKI Naturkosmetik ist in sicheren Verpackungsmaterialien (Glas und PP) verpackt und nach dem höchsten Standard bio zertifiziert, besonders Haut verträglich und sicher.

Wo kannst du sonst noch hormonaktive Schadstoffe vermeiden?

Um so viel wie möglich dieser hormonaktiven Schadstoffe zu meiden, empfiehlt die Endocrine Society unter anderem:

  • Auf Kosmetikmittel zurückgreifen, die keine synthetischen Duftstoffe und Konservierungsstoffe enthalten
  • Vermeide industriell produzierte Nahrungsmittel und in Dosen verpackte Nahrungsmittel
  • Vermeide Aufbewahrungsbehältnissen für Speisen aus Kunststoff (insbesondere solche, die mit dem Recycling Code 3, 6 und 7   
     gekennzeichnet sind)
  • Kein Erhitzen in Kunststoffprodukten (bspw. in der Mikrowelle)
  • Vermeide die Verwendung von Kunststoffflaschen
  • Vermeide Spielzeug aus Kunststoff
  • Verwende Bio-Lebensmitteln, da zu deren Produktion keine Pestizide verwendet werden dürfen
  • Beim Einkauf auf Produkte verzichten, die Xenohormone enthalten wie Phthalate, Bisphenol A, Parabene

Quellen:

https://www.spektrum.de/news/hormonell-wirksame-substanzen-beeinflussen-spermien/1285362

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/der-kosmetik-check/