Kinderwunsch und Hashimoto-Thyreoiditis

von Monika
Expertin für Naturheilkunde

Die Unfruchtbarkeitsrate ist bei Hashimoto-Patientinnen im Vergleich zur Normalbevölkerung zwar deutlich erhöht, jedoch ist es absolut nicht ausgeschlossen mit Hashimoto-Thyreoiditis schwanger zu werden.

Um deinem Wunschkind einen Schritt näher zu kommen, ist es wichtig, dass du deine Schilddrüse untersuchen und bei Bedarf entsprechend behandeln lässt. Besonders bei einer Hashimoto-Thyreoiditis kommt es darauf an, die Schilddrüsenhormone richtig einzustellen.

In diesem Beitrag erfährst du warum die Schilddrüse so ein wichtiges Organ im Zusammenspiel mit deiner Fruchtbarkeit ist und wie du dich optimal auf die Schwangerschaft trotz Hashimoto vorbereiten kannst.

Inhalt

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. So entsteht eine chronische Schilddrüsenentzündung. Dies kann auf Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen. Symptome dieser Erkrankung sind Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung, Konzentrationsstörung oder Zyklusstörungen.

Eine gestörte Schilddrüsenfunktion kann wiederum die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen. Die Hormone, die von der Schilddrüse produziert werden, spielen eine entscheidende Rolle für den gesamten Körper, einschließlich des Fortpflanzungssystems.

Einfluss von Hashimoto auf den Kinderwunsch

Die Schilddrüsenhormone steuern alle wichtigen Vorgänge im Körper, auch die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Schilddrüsen- und Sexualhormone wie z.B. Östrogen stehen miteinander in einem engen Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Schon eine leichte Störung der Schilddrüse - besonders bei Hashimoto - kann somit die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Dieses Ungleichgewicht hat Auswirkungen auf die Eizellreifung und den Eisprung. Außerdem beeinflusst es die Verschmelzung der reifen Eizelle mit dem Spermium bei der Befruchtung, sowie dem gesamten weiblichen Menstruationszyklus. Auch Männer können von Hashimoto betroffen sein, was möglicherweise die Qualität der Spermien beeinträchtigt.

Es ist wichtig, die Schilddrüsenwerte besonders in der Schwangerschaft gut vom Arzt einstellen zu lassen, um verschiedene Risiken, die damit verbunden sein können, zu minimieren. Auch die Einnahme von Jod in Schwangerschaft und Stillzeit solltest du mit deinem Arzt/Ärztin abstimmen.

Diagnose und Behandlung

Eine frühzeitige Diagnose ist für eine gute Prognose entscheidend. Ein Besuch bei deinem Hausarzt oder Endokrinologen ist also ratsam, um die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen. Anhand einer Blut- und Ultraschalluntersuchung ist die Diagnose leicht zu stellen. Falls deine Schilddrüsenwerte nicht optimal sind, wird dir dein behandelnder Arzt/Ärztin, besonders bei Kinderwunsch, die Einnahme von Schilddrüsenhormonen empfehlen. Durch diese Hormone reguliert sich dein Zyklus und die Fruchtbarkeit verbessert sich. Eine regelmäßige Anpassung und Überwachung deiner Medikation ist in der Kinderwunschzeit besonders wichtig, um die bestmögliche Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu gewährleisten.

Lebensstiländerungen und unterstützende Maßnahmen

Neben der medizinischen Behandlung kann es helfen, deinen Lebensstil anzupassen. Mit einer ausgewogenen Ernährung und gezielten Nahrungsergänzungsmitteln wie Selen und Zink kannst du deine Schilddrüsenfunktion unterstützen. Außerdem kann ich dir ein gutes Stressmanagement und regelmäßige Bewegung sehr empfehlen.

Hilfe und Unterstützung finden

Mit Hashimoto kannst du genauso wie andere Frauen schwanger werden und eine unbeschwerte Schwangerschaft genießen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die rechtzeitige Diagnose und der enge Austausch mit einem Endokrinologen und deinem Frauenarzt/ärztin, da die Hormone in den verschiedenen Schwangerschaftsphasen deutlich schwanken können. Wenn du Fragen hast, scheue dich nicht Rat von einem Experten/in zu holen.

Geduld, Optimismus und Selbstfürsorge

Der Weg zum Elternwerden kann eine emotionale Achterbahn sein. Du solltest dabei Geduld haben, optimistisch bleiben und dich selbst liebevoll behandeln. Die Reise mag herausfordernd sein, aber die Ursachen und Möglichkeiten sind heutzutage so vielfältig, dass es keinen Grund gibt, die Hoffnung aufzugeben. Auch wenn du schon einiges versucht hast: Bleib stark, sei offen für Unterstützung und verliere niemals das Vertrauen in dich und deinen Körper.

Ernährung bei Hashimoto

  • Achte darauf, dass deine Ernährung nicht zu viel Zucker, Weißmehlprodukte, Hartweizennudeln, Backwaren, Fast Food, Salzgebäck wie Chips, Knabbereien, gezuckerte Fruchtkonserven und zuckerhaltige Milchzubereitungen enthält.
  • Versuche alternativ möglichst viel Gemüse und zuckerarmes Obst in deinen Speiseplan aufzunehmen. Statt Brot oder Nudeln solltest du öfter Reis, Hirse, Quinoa oder Buchweizen kochen. Diese liefern viele wichtige Mineralstoffe und Eiweiß.
  • Fisch, mageres Fleisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Pilze sind ebenso wertvolle Eiweißquellen. Eiweiß zu jeder Mahlzeit sorgt für ein gutes Sättigungsgefühl und hilft Heißhungerattacken - besonders auf Süßes - vorzubeugen.
  • Die stark antioxidative Wirkung von Selen hat auch einen positiven Einfluss bei Hashimoto-Thyreoiditis. Paranüsse sind sehr reichhaltig an Selen. Mit ein bis zwei Nüssen am Tag kannst du deinen Selenspiegel aufbessern.
  • In der entzündungshemmenden Ernährung haben hochwertige Öle einen besonderen Stellenwert. Achte auf hochwertige Bio-Öle wie Lein- oder Hanföl.
  • Auch die Darmflora spielt eine wichtige Rolle bei allen chronischen Erkrankungen. Nahrungsmittel wie Kimchi, Sauerkraut, Joghurt oder Miso-Suppen liefern wertvolle Milchsäurebakterien. Diese sind sehr wichtig für eine gesunde Darmflora.
  • Auf Rauchen und Alkohol solltest besonders bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto verzichten.