Sodbrennen in der Schwangerschaft – was kann ich tun?

von Brigitte Schelle
Expertin für Naturheilkunde

Sodbrennen ist eine der häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft. Bis zu 80 % der Frauen leiden vor allem zum Ende der Schwangerschaft an Sodbrennen, wenn das Baby immer mehr Platz einnimmt und auf deinen Magen drückt. Zusätzlich vermindert dein veränderter Hormonspiegel in der Schwangerschaft die Spannung des Schließmuskels zwischen der Speiseröhre und Mageneingang, wodurch die Magensäure leichter aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließen kann – die Ursache für das lästige Sodbrennen.
Die Magensäure ist eine 0,5 %ige Salzsäure, die Bakterien aus den Speisen im Magen abtötet. Kein Wunder, dass diese Säure ein so unangenehm brennt, wenn sie in die Speiseröhre gelangt.

Wie kann ich tun, um Sodbrennen in der Schwangerschaft zu erleichtern oder ganz zu vermeiden?

Vielleicht hilft es dir schon beim Essen auf einige Dinge achten um deinen Magen während der Schwangerschaft so gut wie möglich zu schonen:

    • Nimm lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu dir als wenige große.
    • Versuche in Ruhe und langsam zu essen und gut zu kauen, damit erleichterst du dem Magen die Arbeit.
    • Achte darauf, dass deine Speisen nicht zu fettig oder zu scharf sind.
    • Vermeide kohlensäurehaltige Getränke, sie können ebenfalls zu Sodbrennen führen. Trinke lieber milde Säfte, stilles Wasser oder Kräutertee. Von Kaffee, der den Magen belastet, solltest du in der Schwangerschaft ohnehin nicht zu viel trinken.
  • Esse abends nicht zu spät, damit zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafengehen schon genügend Zeit zum Verdauen verstreichen kann.

Welche Lebensmittel soll ich mit Vorsicht genießen?

Es gibt Lebensmittel, die die Magensäureproduktion ankurbeln und so leichter Sodbrennen auslösen. Damit das Sodbrennen bis zur Geburt deines Babys erträglich bleibt, solltest du deshalb folgende Lebensmittel vermeiden oder nur selten essen:

  • Zucker & Süßigkeiten
  • Fetthaltige Nahrungsmittel & Frittiertes oder Chips
  • Kaffee & Alkohol (den du sowieso nicht trinken sollte) 
  • Säurehaltiges Obst, wie Zitrusfrüchte
  • Hülsenfrüchte & Kohlsorten

Haferflocken gegen Sodberennen in der Schwangerschaft

Welche Hausmittel haben sich bewährt, um das Sodbrennen bis zur Geburt erträglich zu machen?

  • Kaue ein frisches Minzblatt oder eine Mandel. Auch Haferflocken, gekochte Kartoffeln, Kartoffelwasser oder Heilerde helfen, die Säure zu binden.
  • Erhöhtes Liegen beim Schlafen oder das Liegen auf der linken Körperseite verhindert, dass Magensäure zu leicht in die Speiseröhre zurückfließt.
  • KüKaLeiWa – das Geheimrezept unserer Großmütter:
    • 1 Teelöffel Bio-Kümmel, 1 Bio-Kartoffel, 1 Teelöffel Bio-Leinsamen und 1 Liter Wasser
    • Bereite sie für deinen Magenschutz-Sud vor, indem du den Kümmel frisch im Mörser zerstößt, die Kartoffel sauber schrubbst (die Schale soll dran bleiben) und schneidest und alles zusammen mit dem Leinsamen und Wasser in einen Kochtopf gibst.
    • Köchle das ganze 20 Minuten, gieße dann ab und fülle den Sud in eine Flasche. Er bleibt im Kühlschrank 2 Tage verwendbar.
    • Trinke davon 150ml, leicht angewärmt, eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit.

Probiere selbst aus und finde heraus, was dein persönliches Patentrezept für Sodbrennen in der Schwangerschaft ist. Vielleicht ist es ja auch ein Schluck Milch oder Joghurt oder ein Stück Knäckebrot.

Sodbrennen ist zwar wirklich unangenehm, aber für dich und dein Baby ungefährlich. Wenn du dir aber nicht sicher bist oder sehr starke Beschwerden und Schmerzen hast, solltest du natürlich einen Arzt aufsuchen.